Archiv für das Monat: Mai, 2014

Duft- und Heilpflanzen rund um das Dorf

Interessantes und leckeres Wissen bündelte Wolfgang Pfrommer

Eigeltingen (sch) Zu einer zweistündigen Wanderung trafen sich rund 20 Männer und Frauen im Rahmen des Jubiläumsprogramms. Wie eine Wanderung und 1250 Jahre Eigeltingen zusammenhängen erläuterte Wolfgang Pfrommer. „In der Gründungszeit des Dorfes Eigeltingen vor über 1250 Jahren konnten sich die Bewohner bei Krankheiten meist nur auf das überlieferte Wissen zu den heimischen Heilpflanzen verlassen. Diese gibt es noch heute. Nur die historischen Überlieferungen sind zum großen Teil verloren gegangen.“

So wurde die Wanderung sowohl für botanisch und biologisch Interessierte als auch für geschichtlich Interessierte spannend. Dabei rief Wolfgang Pfrommer die Mitwanderer gleich zu Beginn auf ihr Wissen und ihre Fragen einzubringen. Die Gruppe startete am Feuerwehrgerätehaus. Entlang des Krebsbaches fanden sich Weißdorn, Schachtelhalm, Knoblauchrauke, Weide, Walnuss, Linde und Knöterichgewächse zu denen es viele Verwendungstipps gab.

Historisch konnte man den Weg von der Eiszeit, denn der Weg liegt auf einer Moräne, wie man anhand der Kalksteine und der Flusskiesel im benachbarten Feld gut erkennen kann. Direkt daneben finden sich Neophyten, also Pflanzen, die hier ursprünglich nicht zuhause waren. Wie bei den Menschen ist auch bei den Pflanzen der Blick auf sie zwiegespalten. Die Imker freuten sich an ihnen, denn sie geben ihren Bienen Nahrung. Doch manche Botaniker sehen sie als Bedrohung, da sie aufgrund mangelnder Feinde oftmals die einheimischen Pflanzen verdrängen.

Weiter ging es auf dem alten Postweg zur Streuobstwiese oberhalb Eigeltingens. Am Waldrand fand sich beispielsweise Waldmeister. Es gab auch Tipps, wo man um Eigeltingen herum Bärlauch finden könne. Vorbei an Brom- und Himbeeren ging es auf die Wiese. Die dortigen Arten aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Besonders stolz waren Wolfgang Pfrommer und seine Frau Birgitta Auer, dass sich auf der von ihnen bewirtschafteten Wiese Quendel angesiedelt hat. Am gemütlichen Feuer war schnell klar, die Pflanzen sehen nicht nur wundervoll aus und heilen manches Gebrechen, sie schmeckten in Tee, Brotaufstrich und Pfannkuchen zudem noch lecker.

Einige Bilder sehen Sie in der Bildergalerie.

Am 7. Juni ist der nächste Termin des Jubiläumsjahrs. Die verschobene Waldführung mit Reiner Strähle startet um 10 Uhr am Busparkplatz der Lochmühle.